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13.04.2024 - 50. Mitgliederversammlung auf Marienberg
SBI

Mitgliederversammlung in MarienbergAm Samstag, dem 13. April 2024, fanden sich über 60 Mitglieder und Freunde des Südtiroler Burgeninstituts im Benediktinerkloster Marienberg im Vinschgau ein, um ihre 50. Mitgliederversammlung abzuhalten. Der jüngst gewählte 51. Abt, Philipp Kuschmann, begrüßte die Mitglieder in der „Gottesburg“ und hieß alle „auf dem Marienberg“ herzlichst willkommen.

Ein ausführlicher Bericht erscheint in der ARX 1-2024. Die Versammlung folgte den Tagesordnungspunkten und nahm die unterschiedlichen und umfangreichen Berichte zum Vereinsjahr 2023 und den Haushaltsplan 2024 einstimmig an. Jahresschwerpunkte waren die erfolgreiche Ausstellung "Trio" zum 60-jährigen Vereinsjubiläum, die Veranstaltungen zum Bischof Egno Jahr in Eppan und die Diskussion zur Eintragung des Vereins ins "RUNTS" bzw. dessen bevorstehende Löschung aus dem Verzeichnis der ehrenamtlichen Organisationen und der Eintragung ins REA als "non-profit Betrieb".

Einmal mehr gab es von vielen, auch sehr namhaften Besuchern der Ausstellung ein großes Lob dafür, wie das Südtiroler Burgeninstitut Denkmalpflege verstehe und vorlebe. Man fühlte sich auf der Burg daheim, war von vielen zu hören. Die ehemalige österreichische Außenministerin Ursula Plassnik meinte, sie hätte noch keine Burg in solch einer Natürlichkeit erlebt wie diese. Dabei ist das Rezept einfach: Das SBI führt die Trostburg wie ein Zuhause!

Castellan DDr. Alexander Maier 2024Zwei besondere Ehrungen standen an: Der Tauferer Castellan DDr. Alexander Maier, der seit 20 Jahren mit der Führung der Burg Taufers beauftragt ist, wurde für seinen außerordentlichen Einsatz gewürdigt. Präsident Baron Hohenbühel hob dessen "gutes Gefühl für Menschen, seine Herzlichkeit, Freundlichkeit, für die Besucher und die Mitarbeiter" hervor, ebenso dessen "Belastbarkeit" und vieles mehr. Der 50-jährige Archäologe und Betriebswirt sei auch ein "ausgezeichneter Verhandler" im Interesse der Burg. Er habe "die Eigenschaft eines Vogtes!", lobte ihn der SBI-Präsident. In seinen Dankesworten erinnerte der Geehrte an Martin Christoph v. Tschurtschenthaler, der ihm bei seiner Anstellung geraten habe, die Verantwortung für die Burg zu einem ureigenen Bedürfnis zu machen. Eine zweite Ehrung galt dem ehemaligen Präsidenten der Deutschen Burgenvereinigung, Fürst Alexander Sayn-Wittgenstein-Sayn, anlässlich seines 80. Geburtstages in Erinnerung an eine gute Zusammenarbeit zwischen den Vereinen während seiner Amtszeit (1986-2013).

In Vorbereitung der 800-Jahrfeier Burg Taufers 2025 wurde der Eiskeller zugänglich gemacht und der Hof weiträumiger mit schönen großen Steinplatten gepflastert. Auf der Trostburg übernahm Lukas Gröber wesentliche Aufgaben in der Burgverwaltung. Der Bibliotheksrat berichtete von der Neueinrichtung der Bibliothek mit dem Nachlass Ludwig Walther Regele.

Die Schlussdiskussion zeigte einen gewissen Unmut über die politische Entwicklung auf, die als "Zerstörung von Kulturgut durch kulturelles Desinteresse" übertitelt werden könnte. Man wünsche sich bei den Möglichkeiten der Förderungen "zumindest eine Gleichstellung der Kultur mit dem Sport". Hinsichtlich der Anerkennung der Würde bestimmter Denkmäler oder auch der Schutzwürdigkeit von kulturellen Besonderheiten, wie dem in der Renaissance angelegten Baumgarten einer fürstlichen Residenz in Brixen, habe die politische Ignoranz und die Primärsetzung kurzfristiger wirtschaftlicher Interessen einen beschämenden Höhepunkt erreicht. Umso wertvoller seien für unser Land nachaltig aktive Vereine, wie das Südtiroler Burgeninstitut, die der "stake-holder-economy" bedeutend mehr Gewicht schenkten.

Die Besichtigung der Stiftsbibliothek und der berühmten Marienberger Krypta nach einem gemütlichen Mittagessen sowie der Besuch des Ansitzes Plawenn rundeten den Tag im Vinschgau ab.


29.03.2024 - Weinbau: Erster Spatenstich auf der Trostburg
Trostburg

Für die erste (neue) Rebfläche eines Trostburger Sylvaners wird das Terrain bereits geebnet.

Die auserwählte Fläche ist mit der Kellerei Eisacktal und den zuständigen Behörden abgesprochen worden und greift auf eine alte Weinbautradition zurück.


29.03.2024 - Burg Taufers, Fortschritte im Hofbereich
Burg Taufers

Im Innenhof der Burg Taufers wurde nun das zweite Baulos für die Hofpflasterung umgesetzt. Ebenso erhielt der Eiskeller eine neue (noch zu begrünende) Dachfläche.


27.03.2024 - Burg Taufers, Ausstellung eröffnet
Burg Taufers

Stille Kräfte des Alltages. Der Volksglauben auf Burg Taufers (28.03.-03.11.2024)

Im kommenden Jahr 2025 feiert die Burg Taufers ihre Erstnennung vor 800 Jahren. Mit der diesjährigen Sonderausstellung werden bereits heute die Menschen, vorwiegend die christlich geprägten Menschen des Mittelalters, in den Mittelpunkt gerückt. Es geht um deren Bild vom Körper, von der Welt und vom Kosmos und der Vorstellung, dass alle diese zueinander in wechselseitiger Beziehung stehen. Es geht um die Lenkung des Menschen von stillen Kräften des Alltags und den umgekehrten Wunsch, diese Kräfte beeinflussen zu können. Das Erstaunliche daran ist, dass der Volksglaube kein vergessenes kulturhistorisches Phänomen darstellt, sondern bis heute im Alltag gegenwärtig ist. Nicht zuletzt, über alte Bräuche und Riten, die entweder als heidnisch oder abergläubisch angesehen werden oder durch ihre christliche Prägung mit der kirchlichen Vermittlerrolle zwischen dem Menschen und Gott im Einklang stehen. Einige Kräfte werden dem Diesseits, andere dem Jenseits zugesprochen. Mitunter stehen sie außerhalb der christlichen (katholischen) Religion und rücken in den Bereich der Alchemie oder der "dunklen" Magie, andere zählen zum tradierten Wissen christlicher Mystiker, wie etwa der Hl. Hildegard von Bingen.

Gruppenbild (v.l.n.r.): Alexander Baron von Hohenbühel (Redakteur der Zeitschrift ARX. Burgen und Schlösser in Bayern, Österreich und Südtirol, Archivar am Diözesanarchiv Brixen der Hofburg Brixen), Elisabeth und Oswald Peer (Pharmaziemuseum Peer Brixen), Marie Rubner (Kuratorin der Ausstellung), Alexander Maier (Castellan der Burg Taufers), Carl-Philipp Baron von Hohenbühel (Präsident des Südtiroler Burgeninstituts), Artur Kirchler (Mineralienmuseum) - Foto: Südtiroler Burgeninstitut

Die Kuratorin der Ausstellung, Marie Rubner, nimmt sich dieses ebenso mittelalterlichen wie aktuellen gesellschaftlichen Themas an, indem sie dem "Volksglauben" im kirchlich-religiösen Brauch und den scheinbar empirischen Jenseitserfahrungen des Aberglaubens sehr sachlich nachgeht. Die im Auftrag des Südtiroler Burgeninstituts kuratierte Ausstellung ist ab 28. März bis 3. November 2024 auf Burg Taufers zu sehen. Zur Veranschaulichung der Themen dienen neben dreisprachigen Texten (dt., ital., engl.) besondere Leihgaben, die dem Diözesanmuseum der Hofburg Brixen, dem Pharmaziemuseum Peer in Brixen, dem Mineralienmuseum Kirchler in St. Johann im Ahrntal und dem Domschatz von Bozen verdankt werden.

Während die christliche Religion Leitlinien für das ewige Leben im Jenseits bot, schenkte der heidnisch geprägte Volksglauben Hilfsmittel im Diesseits. Der Mensch griff auf das zurück, was ihm als Stütze erschien. Eine Wiege aus den Beständen der Burg zeigt den Druidenfuß, aber ebenso das Christusmonogramm. Das Schaustück zeigt, wie nah sich Volksglauben und Religion kommen können. Prozessionen mit Felder- und Wettersegen sollten für eine gute Ernte oder den Schutz vor Hochwasser sorgen. Die Verehrung von Reliquien steht neben dem Rat der Hexen mit ihren Edelsteinen und Kristallen oder den Tinkturen der Quacksalber. Die Fürsprache der Heiligen hilft bei Hals- und Zahnschmerz oder sonstigen Qualen des Alltags. Weitere Protagonisten sind Einhörner, Basilisken und Ungeuer, aber auch Denker und Mystiker. Am Ende will man das Zusammenspiel der Kräfte begreifen und begibt sich mit den Alchimisten auf die Suche nach dem „Stein der Weisen“.

Obwohl die Ausstellung auf der Burg Taufers jegliche Schlussfolgerungen den Besuchern selbst überlässt, versteht es sich, dass der religiöse Glaube keine Ware ist, die gekauft wird, um sie zum eigenen Nutzen einzusetzen, ebenso wenig ersetzt der Volksglaube jegliche Wissenschaft. Die respektvolle Betrachtung des Volksglaubens im Rahmen dieser Ausstellung öffnet aber den Blick dafür, wie groß das Bedürfnis des „heidnisch geprägten“ Menschen der Antike oder des Mittelalters gewesen sein muss, dass der christlichen Kirche nicht allein die Verkündigung des Auferstehungsglaubens zukam, sondern auch eine "Vermittlerrolle" zwischen dem Menschen und Gott. Wenngleich von den Reformatoren des 16. Jh. in Frage gestellt, zeigten sich manche Zugeständnisse an den Volksglauben, der sich an "alles ordnenden Mächten im Jenseits" orientierte (oder aus dem Mangel an alternativem Wissen an diesen orientieren musste), bis dahin als alltagstaugliche Brücke zur Theologie. Okkulten Handlungen der heidnischen Kultur traten die mit der Schlüsselgewalt der Kirche verbundenen Sakramente wirkungsvoll entgegen, ebenso die Fürbitte der Heiligen, die Wundertätigkeit der Reliquien, das Purgatorium und der Ablass sowie vieles anderes mehr.

Der auf das Dachgeschoß des romanischen Palas begrenzte Umfang der Sonderausstellung ist auch nach einer vielseitigen Burgbesichtigung gut zumutbar. Die Auseinandersetzung mit dem Volksglauben und den stillen Kräften des Alltags ist unterhaltsam, zugleich auch lohnend. So wird man sich dieser Ausstellung auch mehrmals widmen können. (AvH)


27.02.2024 - Dr.med. Hans Mair verstorben
SBI

Mit großer Bestürzung geben wir bekannt, dass der Oberrasner Dr.med. Hans Mair (23.12.1934 - 9.2.2024) in Regensburg verstarb. Er stiftete der Fachbibliothek Trostburg seine umfangreiche Dr.-Hans-Mair-Tirolensiensammlung, die heute in der "Alten Kapelle" der Trostburg untergebracht ist. Die Mitgliederversammlung ehrte ihn mit der Verleihung der Großen Ehrenmedaille des Südtiroler Burgeninstituts. Unser Mitgefühl gehört den Angehörigen, insbesondere seiner Frau Gitta. Das Requiem findet am 8. März 2024, um 11.15 Uhr in der Kirche St. Bonifaz statt. In Pentling erfolgt die Urnenbeisetzung um 13 Uhr. Er ruhe in Frieden.


25.02.2024 - Prälat Giner verstorben
Burg TaufersDas Südtiroler Burgeninstitut und die Burg Taufers trauern in Dankbarkeit um S. Gn. Hochw.sten Herrn Prälat Dr. Johannes Chrysostomus Giner CanReg OSA Propst von Kloster Neustift (1969-2005) Burgkaplan der Burg Taufers (2006-2017) Inhaber der Großen Ehrenmedaille des Südtiroler Burgeninstituts und drücken der Klostergemeinschaft der Augustiner Chorherren von Neustift und allen Angehörigen ihre herzliche Anteilnahme aus. Er ruhe in Frieden.1976 war Prälat Giner (1930-2024) einer der Verhandler, die Burg Taufers gemeinsam mit einer Interessentschaft zu erwerben. Die Entscheidung des damaligen Nachlassverwalters von Titularabt Hieronymus Gassner OSB und Treuhandeigentümer Offizial Msgr. Josef Prader ging aber zu Gunsten des Südtiroler Burgeninstituts aus. Msgr. Prader feierte über 25 Jahre alljährlich am Hochunserfrauentag eine Hl. Messe für Abt Gassner und alle Wohltäter der Burg. 2003, nach 25 Jahren, wurde die jährliche Messfeier auf den 29. Juni, den Patroziniiumstag, verlegt. Msgr. Prader war noch bis 2005 "Burgkaplan" der Burg Taufers (1977-2005). Dabei handelt es sich um einen traditionell eingeführten Ehrentitel, wobei dieser auf keiner echten Burgkaplanei im Sinne des CIC beruht. Der 2. Burgkaplan wurde schließlich Prälat Giner. Er war hochgeschätzt und wegen seiner humorvollen, aber fordernden Predigten sehr beliebt. Als ihm das Stehen zunehmend schwerfiel, übergab er die Aufgabe, die er stets gerne ausübte, dem Serviten P. Martin Lintner, der seit 2018 als Tauferer Burgkaplan fungiert. AvH
31.01.2024 - Volksglauben auf Burg Taufers (29.03.-03.11.2024)
Burg Taufers

Die Sonderausstellung nimmt sich eines mittelalterlichen und zugleich gesellschaftlichen Themas an, dem "Volksglauben". Er verbindet nicht selten religiöse Aspekte mit scheinbar empirischen Jenseitserfahrungen, die wir gerne als "Aberglauben" bezeichnen. Die von Marie Rubner im Auftrag des Südtiroler Burgeninstitiuts kuratierte Ausstellung ist ab 28. März bis 3. November 2024 auf Burg Taufers zu sehen.

Mit der Sonderausstellung „Stille Kräfte des Alltags: der Volksglaube“ präsentiert die Burg Taufers dieses Jahr ein historisch-gesellschaftliches Thema. Der Volksglaube vereint sowohl religiöse Aspekte wie auch scheinbar empirische Jenseitserfahrungen, die wir heute gerne als „Aberglauben“ bezeichnen.

Die Ausstellung unternimmt den Versuch, aus dem Blickwinkeln auf einzelne Lebensbereiche des mittelalterlichen Menschen, dessen Vorstellungen von der Welt zu ergründen und gibt dabei Einblicke in ein vergangenes Weltbild, das erstaunlicherweise noch stark bis in unsere Zeit hineinwirkt.

Innerhalb der Ausstellung lassen sich vier große Themenblöcke finden, die gleichzeitig Aufschluss über das Selbstverständnis des mittelalterlichen Menschen geben: der Mensch und seine Seele, der Mensch und sein Körper, der Mensch und die Medizin sowie der Mensch und die Welt. Der Mensch wird somit bewusst ist Zentrum gerückt. Dabei spielen seine religiösen Bräuche und Rituale ebenso eine Rolle, wie seine Versuche jenseitige Kräfte zu besänftigen oder zu fördern, um diese für sich zu nutzen; für seine Gesundheit, seine Sicherheit und letztlich auch sein Seelenheil. Dabei griff er auf das zurück was ihm zu helfen schien: Reliquien, Pilgerfahrten, die Astrologie, Schutzsymbole, Heilsteine und andere „Naturwunder“.

Zwei wesentliche Aspekte ziehen sich durch die Ausstellung. Einerseits wird aufgezeigt, wie eng verbunden der volkstümliche Aberglaube und die christliche Religion in der damaligen Lebenswelt waren, anderseits lässt sich Vieles auf unsere heutige Gesellschaft projizieren. Dem Besucher ist dabei bewusst selbst überlassen, wo er diese Zusammenhänge in seiner eigenen Lebensrealität wiederfindet. Ein Besuch der Ausstellung mag sicher viele Erkenntnisse über uns selbst und unsere Vergangenheit eröffnen.

Die Ausstellung ist ab 29. März bis 3. November täglich auf der Burg Taufers zu sehen und zeigt unter anderem Schaustücke aus der Brixner Hofburg, dem Pharmaziemuseum Brixen, dem Mineralienmuseum Kirchler in St. Johann und der Domschatzkammer Bozen.